Entwicklungsphasen

Neonatale Phase

Die 1 und 2 Lebenswoche

In der erste Lebenswoche säugt der Hundewelpe täglich um die 12 mal.

Der Darm der neugeborenen Hundebabys kann die Antikörper aus dem Kolostrum  (erste Milch der Hundemutter) nur ca. 24 Stunden nach ihrer Geburt aufnehmen. Kolostrum schützt die Babys vor Krankheitserregern, da sie sehr hohe Anteile an Antikörpern bereithält

In dieser Zeit ist der Körper des Welpen auf das Erspüren von Wärme ausgerichtet und der Kopf pendelt bei Bewegungen leicht hin und her. Beides ist wichtig für das Überleben des schutzbedürftigen Neugeborenen. Die Pendelbewegungen des Kopfes helfen beim Finden der mit Milch gefüllten Zitzen. Doch der eigentliche Wegweiser ist der Geruchssinn. Denn der ist – ebenso wie der Geschmackssinn – bereits jetzt ausgebildet. Das Schlafen ist durchsetzt mit immer wiederkehrenden Drehungen und Zuckungen der Welpen. Diese aktiven Bewegungen während des Schlafens fördern die Entwicklung der Muskulatur der Hundewelpen.

Bis zum 10 Lebenstag sollten die Welpen ihr Geburtsgewicht verdoppelt haben

ab 10-16 Lebenstag              öffnen die Welpen die Augen

ab 15-18 Lebenstag              können sehen

ab 16-18 Lebenstag              können hören

Übergangsphase

Ab der 3 Lebenswoche beginnt die Übergangsphase

In diesen Tagen geschehen viele wunderbare Dinge: Der Welpe beginnt, auf Geräusche zu reagieren und sich umzublicken, denn er kann nun Hören und Sehen. Auch die Wärmeregulation funktioniert nun ohne kuschelnde Wurfgeschwister. Ein Freifahrtschein für Abenteuertouren außerhalb des mütterlichen Nests. Kot und Urin werden aus eigener Kraft abgesetzt und die Muskelkoordination verbessert sich. Höchste Zeit, für erste neugierige Schritte in die Umwelt. Auch mit dem Menschen machen die Welpen jetzt ihre ersten Erfahrungen.

Am Ende dieser Phase ist aus dem hilflosen Wesen schon ein kleiner, neugieriger Hund geworden. Er kann nämlich nun hören, sehen und riechen. Das gelingt zwar noch nicht perfekt, wird aber schnell perfektioniert.

Prägungsphase

Zwischen der 4. und der 7. Lebenswoche schließt sich die wichtige Prägungsphase an.

Der Hund nutzt nun seine Sinne, um die unterschiedlichsten Umwelteinflüsse kennenzulernen. Dazu zählt insbesondere der Kontakt mit Menschen. In dieser Phase knüpft der Welpe also die ersten Sozialkontakte.

Zwischen der 3 und 5 Lebenswoche sind Welpen auffallend angstfrei. Das hat mit der körperlichen Entwicklung zu tun. Reize, die Welpen nun kennenlernen, werden auch zukünftig mit Entspannung verknüpft. Sie sind ein wichtiger Teil der Geborgenheitsgarnitur, die dafür sorgt, dass sich der Hund wohl und sicher fühlt, sobald diese Reize vorhanden sind. Hunde, die aus Hausaufzuchten stammen, empfinden häusliche Reize als beruhigend und gewöhnen sich schneller daran, alleine im Haus zu bleiben.

Ab der 4 Woche                werden die Welpen alle zwei Wochen entwurmt.

Die Entwöhnung von der Muttermilch beginnt schrittweise bereits in der vierten oder fünften Woche. Am Ende der siebten bis achten Lebenswoche sind die Welpen normalerweise vollständig von der Muttermilch entwöhnt. Die Milchzähne wachsen jetzt schnell, es sind kleine, sehr spitze Zähnchen, mit denen die Welpen alles Mögliche anknabbern und auf "lebendig oder nicht" testen. Mit etwa acht Wochen wird das Milchgebiss vollständig sein

Sozialisierungsphase

8.-12. Lebenswoche:

beginnt die Sozialisationsphase des Welpen. Die Welpen können jetzt perfekt sehen, hören und riechen. Die Erfahrungen, die die Welpen in dieser Zeit machen, werden ihr Verhalten und ihren Charakter für das ganze Leben prägen.

Im Rudel tritt jetzt auch der Vater der Welpen zunehmend in Erscheinung und beteiligt sich an der Erziehung, indem er mit den Welpen spielt. Im Spiel mit dem großen Rüden lernen die Welpen Unterwerfung und Unterordnung, aber auch viele andere soziale Verhaltensweisen.

In dieser Phase lernen die Welpen vieles kennen: andere Hunde, fremde Menschen, unbekannte Haustiere, Autos, Autofahren, die Tierarztpraxis, Kinder, unterschiedliche Bodenbeläge, das Brummen des Staubsaugers, Radios, Fernseher, Aufzüge und viel mehr. Ziel des Ganzen ist ein selbstbewusster Umgang mit unterschiedlichen Situationen und Bindungsfähigkeit. Beides sind wichtige Voraussetzungen für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Hund.

Ohne Zweifel ist dies die wichtigste Phase der gemeinsamen Beziehung. Falsche Entscheidungen wirken sich dauerhaft auf die Zukunft des Hundes aus und jetzt falsch Gelerntes lässt sich später meist nur schwer korrigieren. Jetzt ist daher auch der richtige Zeitpunkt, die Grundkommandos zu lernen (oder zumindest zu beginnen) und dauerhaft einzuprägen.

Milder(!) Stress ist dabei wünschenswert, denn er wirkt sich fördernd aus. Übertreibe es aber nicht. Für einen Welpen ist alles neu und aufregend. Deshalb sind auch regelmäßige längere Schlaf- und Ruhephasen wichtig.